In diesem Artikel findest du:
Auf einen Blick:
- Licht: Zucchinis haben einen hohen Lichtbedarf und sollten auf einem möglichst sonnigen Beet wachsen.
- Wasser: Auch der Wasserbedarf der ursprünglich tropischen Pflanze ist sehr hoch. Sie sollte niemals trocken sein, sonst werden die Früchte bitter.
- Temperatur: Aufgrund ihrer tropischen Herkunft sind Zucchini sehr wärmebedürftig und sollten nie vor den Eisheiligen ins Freiland gepflanzt werden.
- Nährstoffe: Zucchinis sind Starkzehrer und haben dementsprechend einen hohen Nährstoffbedarf.
- Boden: Am liebsten wächst der kleine Kürbis auf einem nährstoffreichen, humosen Boden.
- Pflanzabstand: 100 cm - eine Pflanze braucht ca. 1-2 Quadratmeter Platz, um sich richtig zu entfalten.
- Pflanztiefe: 3 cm
Allgemeines über die Zucchini
Die Zucchini gehört zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) und stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Aufgrund ihrer tropischen Heimat liebt sie Wärme und Feuchtigkeit. Als Frucht ist sie sozusagen das Mittelding zwischen ihren nahen Verwandten Gurke und Kürbis. Zucchinis sind einjährig, meist buschig im Wuchs und mit großen Blättern an langen Stielen versehen. Die Stiele sind behaart und können deshalb an der Haut piksen, Schutz können hier dickere Gartenhandschuhe bieten.
Die großen, gelben Blüten der Zucchini entfalten sich beim Öffnen zu einem leuchtenden Stern. Auf einer Pflanze findet man sowohl männliche, als auch weibliche Blüten, das nennt man einhäusig. Die männlichen Blüten sitzen auf einem langen, dünnen Stängel und werden oft als Blütenbund auf dem Markt angeboten. Die weiblichen hingegen haben einen kurzen, dicken Stiel, an dem sich später die Früchte bilden.
Zucchinis gibt es in verschiedenen Formen und Farben. Abgesehen von der klassisch grünen Variante gibt es sie in weiß, grün oder gelb gestreiften Ausprägungen oder einheitlich gold-gelber Farbe. Die goldenen, länglichen Früchte der Sorte "Gold Rush" sind besonders zart und begeistern mit ihrer strahlenden Farbe. Mittlerweile gibt es vielzählige Züchtungen, sodass auch rundliche Formen wie die der "Ufo-Zucchini" erhältlich sind. Je nach Sorte reichen die Früchte von nur 1-2 Pflanzen aus, um den Eigenbedarf einer ganzen Familie zu decken.

Zucchini pflanzen: Standort
Entgegen mancher Empfehlung sollten Zucchinis nicht auf den Kompost gepflanzt werden, sie laugen ihn zu sehr aus. Höchstens am Fuß des Komposts darf eine Pflanze platziert werden, dort kann sie die ausgespülten Nährstoffe nutzen. Die großen Blätter beschatten zusätzlich den Komposthaufen und schützen ihn vor zu starker Sonneneinstrahlung, sodass er nicht zu sehr austrocknet.
Auch auf der Terrasse oder dem Balkon ist der Anbau von Zucchini in großen Töpfen oder Kübeln möglich. Beim Anbau im Topf solltest du aber unbedingt auf ausreichende Nährstoffversorgung achten! Für Töpfe sind vor allem buschig wachsende Sorten wie z.B. die gelbe Zucchini "Gold Rush" geeignet.

Gute Nachbarn
- Rote Bete, Rettich, Radieschen
- Stangenbohne, Buschbohne, Erbse (Stickstoff-Sammler)
- Zwiebel, Frühlingszwiebel
- Blattgemüse wie Salat oder Spinat
- Stab-, Strauchtomate
- Borretsch
- Kresse
- Mais
Schlechte Nachbarn
- Topinambur
- Sonst kaum bekannt
Fruchtwechsel
Nachdem auf einem Beet ein Vertreter der Kürbisfamilie (Kürbis, Gurke oder Zucchini) gewachsen ist, sollte eine Anbaupause von 4 Jahren bis zum nächsten Kürbisgewächs folgen. Mehr Infos zu einem gesunden Fruchtwechsel findest du hier.

Der richtige Zeitpunkt
Anzucht
Das Vorziehen in Töpfen ist bei Zucchinis sehr simpel, sie sind relativ unempfindlich. Ab April können Zucchini auf der warmen Fensterbank vorgezogen werden, die Keimung erfolgt i.d.R. innerhalb einer Woche. Die Vorkultur erlaubt es, mit der Ernte besonders früh zu beginnen. Wer will, kann vorgezogene Pflanzen mit direkt gesäten mischen, so kann besonders lange geerntet werden.
Auspflanzen
Die Zucchini darf als Tropengemüse nie vor den Eisheiligen Mitte Mai ins Freiland. Für höhere Erträge kann bei der Pflanzung noch eine Schaufel Pferdemist (alternativ auch Hühnermist, etc.) mit in das Pflanzloch gemischt werden. Den Mist dann mit etwas Erde aus der Grube bedecken und die Jungpflanze darauf platzieren. Wenn du das Beet nicht schon extra vorbereitet hast, kannst du bei der Pflanzung noch ordentlich Kompost mit in den Boden einarbeiten. Zucchinis fühlen sich sehr wohl in einem humosen, lockeren Boden. Außerdem wachsen sie am liebsten an einem geschützten, sonnigen Standort.
Direktsaat
Die frühste Aussaat ist in milden Gegenden ab Anfang Mai möglich. Die Keimung dauert ca. zwei Wochen, sodass die ersten Keimblätter erst in der Monatsmitte erscheinen. Zu dieser Zeit sollten die letzten Nachtfröste vorüber sein, sodass die jungen Pflänzchen keine Kälteschäden davontragen. Mit einem Meter Abstand werden je 2-3 Körner platziert.

Die richtige Pflege: Gießen und Düngen von Zucchinis
Das Beet sollte im Herbst oder im zeitigen Frühjahr mit reichlich Kompost, organischem Dünger und Mulchabdeckung vorbereitet werden. Auch eine Gründüngung im vorherigen Sommer kann helfen eine nahrhafte Grundlage für die Starkzehrer zu schaffen. Während der Wachstumszeit sollte zwei bis drei Mal mit verdünnter Brennnessel-Jauche gegossen werden (Verhältnis ca. 1:10). Wer will, kann auch mit halbverrottetem Kompost rings um die Pflanze mulchen.
Eine Zucchinipflanze sollte immer gleichmäßig feucht gehalten werden. Trockenheit kann zu Wachstumsstockungen und infolgedessen zu bitteren Früchten führen. Einen Teil der Arbeit erleichtert dir die Zucchini: Durch die großen Blätter beschattet die Pflanze den Boden von selbst und schützt ihn so vor Austrocknung. Zusätzlich kann eine Mulchschicht helfen den Boden rund um die Pflanze feucht zu halten.
Wichtig: Nie auf die Blätter gießen, da das günstige Bedingungen für den Befall mit Mehltau schafft.

Krankheiten
Zucchinis sind relativ anfällig für Pilzerkrankungen (z.B. echter Mehltau oder Grauschimmel). Im natürlichen Pflanzenschutz wird gegen Pilzbefall oft Schachtelhalm-Brühe gesprüht. Diese kann auch vorbeugend auf einem vorbelasteten Beet oder vor dem Auspflanzen einer anfälligen Kultur eingesetzt werden. Befallene Blätter werden mit einem scharfem Messer abgeschnitten und entsorgt.
Wichtig: Erkrankte Pflanzenteile nie auf dem Kompost entsorgen, sonst kann dieser ebenfalls infiziert werden!
- Echter Mehltau: Mehliger Belag auf den Blättern, früheres Vertrocknen. Echter Mehltau breitet sich auch bei sonnigem Wetter aus. Vorbeugend: Mehltauresistente Sorten, luftiger Stand, Überdüngung vermeiden, kranke Pflanzenteile entfernen, Schachtelhalm- oder Knoblauchtee sprühen, Mischkultur mit Knoblauch. Akut: Schwefelpräparate aus dem Handel.
- Grauschimmel: Grauer Schimmelbelag auf Blättern und Früchten, das Gewebe stirbt ab. Grauschimmel befällt vor allem schwache Pflanzen, wichtig sind also alle Maßnahmen, die ein gesundes Wachstum fördern. Vorbeugend: Regelmäßige Bodenbearbeitung, luftiger Stand, Mulchen mit Stroh, Überdüngung vermeiden, Knoblauch als Zwischenkultur. Akut: Mehrere Tage hintereinander Schachtelhalm-Tee spritzen, kranke Pflanzenteile vernichten.
Weitere Informationen zu Krankheiten und Schädlingen, die deine Zucchini befallen können findest du in unserer Pflanzenbibliothek.
Ernten
Zucchini Ernte: Juli - Oktober
Finden Zucchinis gute Bedingungen vor, so entfalten sie auch bei uns ihre wuchernde Üppigkeit. In der Hauptwachstumszeit wirst du dich vermutlich vor neuen Früchten kaum retten können. In dieser Zeit gilt: Verschenken und konservieren was das Zeug hält!
Die Zucchini bei der Ernte einfach mit einem scharfen Messer abschneiden, um die Pflanze nicht zu verletzen. Zucchinis schmecken besonders fein, wenn sie noch jung geerntet werden. Mit zunehmendem Alter verlieren sie an Geschmack und die Haut wird fester. Ernte sie also am besten, wenn sie ca. 10-20 cm lang sind. Frühes Ernten erhöht außerdem den Ertrag, da die Pflanze ihre Energie direkt in eine neue Frucht investieren kann.

Verarbeiten
Wer nach dem Urlaub doch mal eine riesige Keule vorfindet, kann diese natürlich trotzdem verwenden. Aufgeschnitten, gefüllt und geschmort ist die Zucchini auch in diesem Stadium super lecker. Allgemein können Zucchini sehr abwechslungsreich zubereitet werden: Roh oder gekocht, geschält oder ungeschält werden sie gebraten, gedünstet, geschmort, gegrillt oder in Fett ausgebacken werden.
In Streifen geschnitten, paniert und gebacken sind außerdem blitzschnell Zucchini-Pommes zubereitet, dieser leckere Snack eignet sich gut als Fingerfood und kann mit einem cremigen Dip serviert werden. Mit dem Sparschäler kannst du auch deine eigenen, frischen Zucchininudeln selber machen! Am besten schmecken sie, wenn sie mit normalen Nudeln gemischt werden. Eine ganz besondere Delikatesse sind zudem die großen, essbaren Blüten. Diese werden sehr gerne gefüllt und je nach Vorliebe frittiert, gebraten oder gebacken.

Lagern und Konservieren
In kühlen Räumen bzw. im Kühlschrank sind Zucchinis mindestens eine Woche haltbar. Große Früchte können sogar mehrere Wochen gelagert werden. Je größer die Zucchini, desto länger ist sie haltbar. Mit der Größe nähert sich nämlich auch die Haut der Zucchini immer mehr dem Kürbis an: Sie wird dicker und ledriger, sodass die Frucht nicht so leicht austrocknet. Unbeschädigte Früchte sind so bei kühler Lagerung sehr lange haltbar. Solange die Zucchini schön fest bleibt, ist sie in der Regel noch genießbar.
Zucchinis lassen sich sehr leicht haltbar machen: Sie können eingefroren oder in Gläsern eingekocht werden. Bei einer üppigen Ernte lohnt es sich das Saisongemüse für den Winter zu konservieren, so kannst du das ganze Jahr davon essen. Ob als Antipasti oder Soßen, hier ist wieder Kreativität gefragt!

Sorten erhalten
Kürbisgewächse kreuzen sich gerne untereinander, das heißt die Sorten vermischen sich. Wenn du also eigenes Saatgut von einer besonders ertragreichen Sorte erhalten willst, solltest du nur eine samenfeste Pflanzen im Garten anbauen. Verzichte auf den gleichzeitigen Anbau von Zucchini und Kürbis, insbesondere Zierkürbis in der gleichen Saison. Bei einer Kreuzung kann die Sorte sonst ihre spezifischen Eigenschaften verlieren. Außerdem kann es zur vermehrten Einlagerung des Bitterstoffs Cucurbitacin kommen. Er macht die Früchte nicht nur ungenießbar, sondern auch giftig. Die ursprünglichen Zucchini-Sorten bildeten Cucurbitacin als natürlichen Fraßschutz. In neueren Sorten wurde der Bitterstoff herausgezüchtet.
Achtung: Finger weg von bitteren Zucchini, sie sind giftig!
Samengewinnung
Aus alten, samenfesten Zucchini-Sorten kann eigenes Saatgut gewonnen werden. Dazu werden die Samen mit dem Fruchtfleisch aus einer richtig ausgereiften Frucht gekratzt und in eine Schale mit lauwarmem Wasser gelegt. Nach einigen Tagen beginnt die Masse zu gären und das Fruchtfleisch löst sich auf. Anschließend werden die Kerne in einem groben Sieb abgewaschen und zum Trocknen ausgelegt. Beim Trocknen unbedingt darauf achten, dass das Saatgut wirklich komplett durchgetrocknet ist, sonst schimmelt es später.
Wichtig: Saatgut sollte generell nie in der Sonne getrocknet werden, da dadurch die Keimfähigkeit geschwächt wird.
Tipp: "Cocozelle von Tripolis" ist eine samenfeste Zucchinisorte, die bei vielen Hobbygärtnern sehr beliebt ist.

Das war der zweite Artikel in unserer neuen Serie der Gemüseportraits. Du willst deine liebsten Gemüsepflanzen besser kennenlernen und alles über Anbau und Pflege erfahren? Dann schau doch mal bei den Hülsenfrüchten vorbei! Um keinen Artikel mehr zu verpassen, folge uns auf Instagram und Facebook oder melde dich direkt zu unserem Newsletter an.
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